Die Patentstrategien können grob in offensive und defensive Patentstrategien unterteilt werden.
Eine Unterscheidung der Patentstrategien kann anhand der Vorgehensweise bzw. der Aggressivität des Vorgehens vorgenommen werden.
Offensive Patentstrategie: Eine offensive Patentstrategie erfolgt beispielsweise mit Lizenzforderungen. Es werden Patentverletzungsverfahren in Kauf genommen, bzw. bewusst angestrebt. Eine offensive Verwendung des Patentrechts stellt auch das Anmelden von Patenten dar, die allein dem Zweck des Täuschens über die Richtung der Forschungsaktivitäten. Es erfolgt also eine gezielte Irreführung der Konkurenten.
Defensive Patentstrategie: Bei einer defensiven Patentstrategie wird das Unternehmen nur danach trachten, die Angriffe fremder Schutzrechte parieren zu können. Es werden vorwiegend Gegenstände zum Patent angemeldet, die selbst verwertet werden sollen.
Gründe für Patentstrategien
Der Auslöser dafür, eine Patentstrategie aufzusetzen, ist oft die bloße Not. Es kann nicht mehr wie bisher am Markt agiert werden, da beispielsweise ein Patenttroll dem Unternehmen Schwierigkeiten bereitet oder ein Wettbewerber sich ein valides Patentportfolio zugelegt hat und jetzt den Austritt des eigenen Unternehmens aus dem Markt aggressiv durch Patentverletzungsverfahren anstrebt. Es liegt also typischerweise ein Leidensdruck vor, der von außen auf das Unternehmen ausgeübt wird.
Eine Patentstrategie muss in einer derartigen Situation folgende Fragen beantworten:
Andere Unternehmensteile: Welche Unternehmensteile müssen welche Leistungen erbringen, damit die gewählte Patentstrategie gelingen kann?
Ausgaben des IP-Bereichs: Welches Budget muss der IP-Bereich mindestens erhalten?
Welche Zielgrößen werden gesetzt: Es sit zu bestimmen, welche Ziele in welchem Ausmaß mindestens zu welchem Zeitpunkt zu erreichen sind.